2024: In diesem Jahr wird es leider keinen Jugendtag am Buß- und Bettag von der [EJH] geben, lest gerne weiter unten, warum wir uns dazu entschieden haben.
Vielleicht habt ihr die Möglichkeit, in euren Gemeinden einen tollen Gottesdienst oder eine eigene kleine Veranstaltung auf die Beine zu stellen und den Tag für euch in eurer Jugendgruppe zu etwas Besonderem zu machen. Eine Blanko-Schulbefreiung für eure Veranstaltung findet ihr hier.
Wie es dazu kommt:
Im letzten Herbst haben wir alle Mitarbeitenden mit jungen Menschen aus den Gemeinden, die jungen Menschen selbst und die entsprechenden Kolleg*innen aus den Jugendwerken der Kirchenkreise zu einem Treffen eingeladen, um gemeinsam zur Zukunft des Jugendtags am Buß- und Bettag zu brainstormen. Unter Beteiligung der anwesenden Gemeinde- und Kirchenkreisvertreter*innen und dem Vorstand der [EJH] wurde das bisherige Konzept des zentralen Jugendtags am Buß- und Bettag kritisch beleuchtet:
- Haben wir die entsprechenden personellen und finanziellen Ressourcen im Jugendverband?
- Erreichen wir die jungen Menschen, die in der Jugendarbeit der Hamburger Kirchengemeinden aktiv sind und die wir verbandlich vernetzen möchten?
- Klappt die Zusammenarbeit in der gemischten Vorbereitungs- und Planungsgruppe gut, gibt es hier ausreichend Kapazitäten auf allen Seiten?
Die meisten dieser Fragen musste wir uns im Rahmen des Evaluations- und Brainstorming-Termins ehrlicherweise aus der jetzigen Situation heraus mit einem "nein" beantworten, auch wenn wir um die langjährige Tradition, die tollen Ideen und Formate und die oftmals kreative und gemeinschaftsstiftende Umsetzung der Buß- und Bettagsveranstaltungen der vergangenen Jahrzehnte wissen und sie nicht leichtfertig "über Bord" werfen wollen. Gleichzeitig haben wir gemerkt, dass vieles nicht (mehr) stimmig ist.
Im Detail:
Der zentrale Jugendtag hat zuletzt etwa 15% der Fördermittel für Seminare und außerschulische Bildungsveranstaltungen gekostet, die im entsprechenden Jahr den Gemeindegruppen für ihre Angebote nicht zur Verfügung standen. Angesichts der Tatsache, dass der Seminartopf 2023 bereits im Sommer ausgeschöpft war, erscheinen uns so hohe Ausgaben für einen einzigen Tag unverhältnismäßig und kaum fair gegenüber der gemeindlichen Jugendarbeit. Hier liegt auch ein politisches Problem begraben, denn die steigenden Kosten (etwa durch die Inflation der letzten Jahre), wurden nicht durch steigende Fördermittel ausgeglichen. Dafür setzen wir uns als Verband (etwa über den Landesjugendring) ein, merken aber auch, dass es hier einen langen Atem braucht.
Die jungen Menschen, die wir mit dem Jugendtag zuletzt erreicht haben, sind Konfis. Ältere Jugendliche hat das Format in der Regel nicht angesprochen, Teamende kamen oftmals nur in Begleitung der Gruppen, ohne selbst Adressat*innen der Workshop-Angebote zu sein. Für sie war der Zeitpunkt (Vormittags in der Woche) auch eher ungünstig, selbst wenn wir das Angebot expliziter auf sie zugeschnitten hätten. Für die Konfis war der Jugendtag sicher immer ein tolles Erlebnis und ein Erleben von kirchlicher und christlicher Gemeinschaft, da sind wir uns sicher. Nachhaltige Vernetzung innerhalb des Jugendverbandes wurde damit unser Erfahrung nach aber nicht erreicht, viele Themen der Jugendverbandsarbeit, also der Selbstorganisation junger Menschen in einer demokratischen Struktur, spielen während der Konfizeit eine eher untergeordnete Rolle - und das ist auch ok! Jugendverbandsarbeit und Konfizeit sind nicht deckungsgleich, auch wenn sie durchaus Parallelen haben können und die meisten jugendverbandlich engagierten jungen Menschen auch einmal als Konfis in die Gemeinden gekommen sind. Als Jugendverband liegt unser Fokus aber auf der Selbstorganisation und Interessenvertretung junger Menschen.
Bei der Planung und Umsetzung des zentralen Jugendtags am Buß- und Bettag sind wir sehr an die Grenzen unserer zeitlichen und personellen Kapazitäten gekommen. Wir haben gemerkt: Ein derart großes Projekt braucht eine verlässliche und entsprechend gut aufestellte Planungsgruppe, Erfahrungen mit Großprojekten und weitreichende, zeitliche Kapazitäten in der Vorbereitungsphase. Derartige Kapazitäten für eine Mitarbeit von Hauptamtlichen oder jungen Menschen aus den Gemeinden schien zuletzt nicht mehr gegeben, zumindest konnten wir kaum Menschen für die regelmäßigen Planungstreffen gewinnen. So hat die Organisation der Veranstaltung innerhalb der [EJH] sehr viel Zeit gebunden, während diese an anderen Stellen im Verband und bei anderen Aufgaben rückblickend gefehlt hat.
Und jetzt?
Für uns sind das klare Signale, dass es etwas neues braucht - eine Veranstaltung, die den im Rahmen des Treffens geäußerten Bedarfen entspricht, unter den jetzigen Bedingungen gut finanzierbar und personell zu schaffen ist und tatsächlich einen Austausch, eine (Fort)Bildung und nachhaltige Vernetzung der junger Menschen bewirkt, die in gemeindlicher Jugendarbeit aktiv sind, selbst Angebote begleiten bzw. initiieren und letztlich den Verband mit ihren Ideen gestalten.
Derzeit haben wir keine [EJH]-Verwaltungskraft im Büro, das hat uns in den vergangenen 4 Monaten sehr ausgebremst, weil der Vorstand und die Bildungsreferentin vorwiegend damit beschäftigt sind und waren, die Strukturen aufrechtzuerhalten und gemeinsam mit der Jungen Nordkirche eine neue Person für die Verwaltungsaufgaben zu suchen. Aber wir haben Ideen und möchten sie im kommenden Jahr auch umsetzen! In Kürze folgen hier mehr Infos zu unseren konkreten Planungen.
2023: Zukunft ungewiss?
Vielleicht habt ihr es schon vor einiger Zeit bei Instagram oder auf unserer Homepage gesehen: die Abstimmung zum diesjährigen Thema des dezentralen Jugendtags am Buß- und Bettag am 22. November 2023 hat das Thema „Zukunft ungewiss?“ ergeben. Es wird also um das gehen, was vor uns liegt - Unabsehbares, Schönes, vielleicht auch Beängstigendes, um Lebensperspektiven und Visionen und nicht zuletzt ums aktive Gestalten dieser Zukunft als Gemeinschaft, Jugendverband, Gemeinde etc.
Wir sind jetzt schon gespannt, was ihr für euch in euren Jugendgruppen aus diesem Thema macht - wie immer erarbeiten wir mit allen, die Lust haben, einige Workshop- und Andachtsvorlagen, die dann für den Jugendtag in den Gemeinden genutzt werden können. In Kürze könnt ihr die Vorlagen downloaden.
Ladet euch bis dahin gerne schon das diesjährige Plakat, die Schulbefreieung und den Begleitbrief an die Schulen herunter, damit ihr bestens vorbereitet seid! Hier findet ihr alles.